5-Satz Spektakel gegen Tabellenführer Uni
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VBC Münchenbuchsee - VBC Uni Bern 2:3 (25:20, 15:25, 27:29, 25:20, 13:15) Das Duell Uni vs. Buchsi stand in den letzten Jahren stets ganz im Dienste des guten Volleyballs. So boten wir den Zuschauern oftmals unterhaltsames Spektakel und quetschten in hart umkämpften Rallys das letzte Tröpfchen Energie aus uns raus. Aus unserer Sicht war das Duell gegen den noch unbesiegten Tabellenführer auch eine Art Wiedergutmachung. So wurden wir im Hinspiel damals noch als Erstplatzierter von Uni Bern regelrecht vorgeführt. Die deutlichste Niederlage seit dem Wiederaufstieg in die 1. Liga wollten wir nicht auf uns sitzen lassen. Wir waren alle bis in die Zehenspitzen motiviert. Ob Sieg oder Niederlage, ein gutes Spiel soll her. Soviel vorneweg: zumindest das haben wir erfüllt.
Die zweite Garde reicht nicht Wir waren von Punkt 1 an voll bereit. Stimmung war da, Energie war da, Qualität war da. Wir gingen sogleich 3:0 in Führung. Uni schien etwas verunsichert. In ihrer Startaufstellung standen auch neue Gesichter im Vergleich zum Hinspiel. Diese Aussenangreifer testeten wir in der Annahme, was zugleich auch das Erfolgsrezept darstellte. Druckvolle Service und dann aus einer einfacheren Defense heraus punkten. Ich muss zugeben ich habe uns wahrscheinlich noch nie so hungrig gesehen auf dem Feld. Wir wollten jeden einzelnen Punkt machen, und jeden Angriff des Gegners verteidigen. Alle waren bereit auch in längeren Ballwechseln bis zum Ende zu leiden. Uni hatte bei 14:7 bereits beide Timeouts genommen und sah sich in der Folge zu einem Dreifachwechsel gezwungen. Neuer Passeur, und gleich zwei neue Aussenspieler sollen die Annahme stabilisieren. Mit Mirco Gerson stand nun auch derjenige Aussenangreifer auf dem Feld, der uns im Hinspiel mit seinen Serviceserien den Strich durch die Rechnung machte. Uns war das alles egal. Wir spielten unbeirrt weiter. Zwar wurden wir vermehrt in längere Ballwechsel verwickelt und konnten bei eigenem Service nicht mehr so einfach punkten, am Ende holten wir uns Satz 1 aber doch ausserst souverän und abgeklärt. 25:20 geht Satz 1 an Buchsi.
Zu wenig Lichtblicke Auch wenn die Marschrichtung klar war, wussten wir, dass Uni das nicht auf sich sitzen lässt. Und mit der Qualität die sie besitzen, können wir uns definitiv nicht zurücklehnen. Denn mit einem Satz ist noch garnichts gewonnen. Der Start war leider nicht gut. Mit zwei Anspielfehlern zu Beginn des Satzes gaben wir Uni quasi eine Vorlage, gut in diesen Satz zu starten. Bei 2:7 nahm Lee ein Timeout und rüttelte uns etwas wach. Wir wurden in der Folge zwar keineswegs vom Platz gefegt, Uni war aber doch um einiges stabiler, während wir überall einen Tick abgebaut haben. Wir hatten zu selten gute Aktionen, was gegen ein fehlerloses Uni schlicht und einfach nicht genug ist. Wir haben nie aufgehört zu kämpfen, da Uni zu stabil in ihren Sideouts waren, blieben wir in diesem Satz ohne Chance auf ein Comeback. Mit 15:25 glich Uni das Geschehen wieder aus.
Knapp daneben ist auch vorbei Wir haben also eine Art Restart. Beide Teams zeigten von Beginn an, dass sie ready sind. Mit starken Aktionen auf beiden Seiten startete dieser Satz augeglichen. Bis sich Uni mit starkem Block etwas absetzen konnte. Bei 8:11 nahm Lee vorsichtshalber ein Timeout. Obschon Uni in der Folge noch einen weiteren Punkt schrieb, konnten wir darauf reagieren und mit starken Services zum 12:12 ausgleichen. Der Service blieb ein wichtiger Faktor in diesem Spiel. Denn beide Teams dominierten im Angriff. So entstanden in dieser Phase oft nur kurze Ballwechsel. Ein Break war eigentlich fast nur möglich, wenn ein Team die gegnerischen Annahmespieler mit genügend Druck am Service in Schwierigkeiten bringen konnte. Das bedeutete in der Folge einen stabilen Zweierblock und weniger Optionen für die Angreifer. Da wir gegen Satzende gerade am so wichtigen Service nicht überzeugen konnten, vergaben wir die Chance uns vielleicht vorentscheidend abzusetzen. Gleich 4 Servicefehler zwischen dem 19:18 und 23:22. Denn im Sideout erledigten wir souverän den Job, und auch in Ballwechseln waren wir dominant und spielbestimmend. Trotz Serviceschwäche hatten wir bei 24:23 den ersten Satzball. Uni wehrte ihn ab und ging dann sogleich selbst durch einen Angriffsfehler auf unserer Seite 24:25 in Führung. Wir wehrten ihren Satzball ab und hatten bei 26:25 und 27:26 erneut zwei Chancen den Satz für uns zu entscheiden. Uni wehrte den letzten mit einem krachenden Angriff ab. Ein Annahmefehler und ein Blockfehler in Form eines Briefkastens später schnappte sich Uni den Satz in der Verlängerung mit 27:29.
Buchsi het ä was? Kratzt es uns, diesen Satz trotz guter Leistung verloren zu haben? Ja. Spielen wir dennoch unbeirrt weiter weil wir wissen was wir zu tun haben? Ja! Denn eins ist sicher, geschlagen sind wir noch längst nicht. Zugegeben, der Start war suboptimal. Uni führte schnell mit 1:5. Zwei Annahmefehler und ein direkter Angriffsfehler führten zu diesem Fehlstart. Wir konnten uns in der Folge aber im Sideout wieder fangen. Die folgenden 8 Sideouts gelangen uns gleich im ersten Versuch! Dies gepaart mit verbessertem Service und einem extrem dominanten Block, führten zur Wende zu unseren Gunsten. Zuerst Tobi und danach Chrigu drehten den Rückstand noch vor Satzmitte zur 11:9 Führung. Bis zum 23:16 bauten wir sie Schritt für Schritt aus. Auch wenn Uni noch 2 Punkte gutmachen konnte, spielten wir auch diesen Satz souverän nach Hause. 25:20, es geht also in den Fünften. Leider nein Im fünften Satz mag es nicht viele Fehler leiden. Auch da waren beide Teams von Beginn weg bereit. Uni ging als erstes Team in Führung. Auf das 3:5 reagierten wir prompt und packten in der Defense alles aus was wir hatten. Vorne verwerteten wir auch einmal mit Köpfchen. Mit 8:6 wechselten wir die Seiten. Jetzt nur nicht nachlassen und das Gelernte aus dem Aeschi-Match anwenden. Der Match ist selbstredend mit einem Zweipunktevorsprung alles andere als entschieden. Uni glich zum 10:10 wieder aus. Nach unserem Sideout zum 11:10 dann wieder kuriose Szenen: Der Diagonalangreifer von Uni war so ausser sich vor Wut über einen Schirientscheid, dass er vor dem Schiedsrichter mit der Hand ins Netz schlug (und wohl auch verbal etwas entgleiste) und darauf die rote Karte sah (Heisst 12:10 für uns). In diesem Zorn lief ebendieser Spieler aus unserer Sicht leider zur Hochform auf. Und wir halfen da auch noch mit. Zuerst hämmerte er im Sideout den Ball neben unserem Block durch, danach hämmerten wir selbst den Angriff in seinen Block in einer 1:1 Situation. Der Satz war bei 12:12 also wieder ausgeglichen. Wir konnten zwar das Sideout dann machen und wieder 13:12 in Führung gehen, Uni war nun aber on Fire und glich seinerseits wieder aus. Bei 13:13 also wir wieder am Zug mit dem Sideout. Mit verstärktem Block von Uni und weil Chrigu vorne am Netz ist nur mit zwei Frontangreifer, konnte die Aufgabe unserer Angreifer nicht schwieriger sein. Die zwei letzten Angriffe blieben dann auch im gut gestellten Doppelblock von Uni hängen, und so auch der angestrebte Sieg. Trotz starker Leistung blieb uns einmal mehr das Nachsehen gegen Uni Bern. 13:15 für Uni.
Trotz der Niederlage dürfen wir auf unsere Leistung stolz sein. Es waren hochstehende 1h 53 Minuten Spielzeit in einem Spiel das auf beide Seiten hätte kippen können. Wir zeigten auch eine deutliche Reaktion auf das ernüchternde Spiel gegen Aeschi und die deutliche Niederlage im Hinspiel gegen Uni. Uns allen hat dieses Spiel viel Freude bereitet, den zahlreichen Fans hoffentlich auch! Merci für die tolle Stimmung!! 1,2,3 SPPPPIIKKKEEEEEEEEE!!!!